74. Tag: Nevers nach Decize (2. August 2012)
Heute sind wir nur 40 km bis nach Decize geradelt. Überwiegend im Sonnenschein bei Temperaturen um die 27 Grad.
Der Weg führte abwechselnd über den Treidelpfad am Canal Lateral a la Loire oder den weitgehend parallel verlaufenden Straßen. Den Eurovelo 6 haben wir dabei etwas links liegen lassen. Er führte eher in die hügeligen Uferregionen, wird aber dadurch nicht verkehrsfrei. Als Preis für die Fluss-/Kanalebene muss man dann mit mäßigem Verkehr oder der Qualität der Treidelpfade vorliebnehmen. Der Weg am Canal ist schon sehr unterschiedlich: Vom Wiesenweg mit Fahrspuren oder besser Fahrrinnen bis zur Edelvariante in Asphalt. Die einfachen Varianten erfordern dabei mehr Aufmerksamkeit beim Fahren, die Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt entsprechend.
Unser Ziel Decize ist ein kleiner Ort, der an der Loire liegt. Aber Berrührung hat er auch mit dem Nebenfluss der Loire, dem Aron, und den Kanälen Lateral Loire und Nivernais. Der Blick auf den Stadtplan ist deshalb zunächst etwas verwirrend, zumal es auch noch eine "alte" Loire gibt.
Die Burgruine ist wirklich nur der Rest einer Ruine, "den Aufstieg" kann man sich schenken. Sehenswert, wenngleich etwas düster, ist die Kirche aus dem 11./12. Jahrhundert und der Uhrenturm gegenüber dem Hotel de Ville.
Wenn man so durch Frankreich und seine Orte spaziert und den zum Teil alten, renovierungsbedürftigen Hausbestand sieht, dann fragt man sich schon nach der Ursache: Einstellung zum Erscheinungsbild oder einfach nur Geldmangel? Vielleicht könnte eine Förderbank etwas bewirken!
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75. Tag: Decize nach Diou-Allier (3. August 2012)
Eine abwechslungsreiche, 60 km lange Strecke liegt in unserem Ziel Diou (Allier) hinter uns. Kanal, Landstraße, Stadt, Voie Verte, Loire. Oder in Ortsnamen: Lamenay sur Loire, Gannay sur Loire, St-Martin des Lais, Garnat sur Engievre, Bourbon-Lancy, St-Aubin sur Loire und Diou.
Das Ganze bei sommerlichen 27 Grad und nur wenigen Wolken. Über das Ziel lässt sich wenig sagen, außer, dass es zwischen Loire und dem Kanal liegt.
Ein anderer Ort auf dem Weg, Bourbon-Lancy, hat richtig Mühen gekostet. Wer vom Ufer der Loire am Stück bis zur Kirche in Bourbon-Lancy geradelt ist, hat genug gebüßt und kann ohne schlechtes Gewissen in die Kirche gehen! Die Buckel in Burgund haben es wirklich in sich.
Nicht versäumen sollte man den Mittelalterteil der Stadt, klein aber fein. Ganz nah bei Kirche und Hotel de Ville. Über den Park rund um das Thermalbad, dort soll auch das Office de Tourisme sein, kommt man zur Voie Verte Route, die uns bis Diou (Allier) gebracht hat. Sie verläuft auf einer stillgelegten Bahnstrecke.
Das Bett der Loire ist jetzt schmaler, aber immer noch sind Sandbänke zu sehen.
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76. Tag: Diou nach Montceau-les-Mines (4. August 2012)
Von Diou bis Digoin hat man den Treidelpfad am Kanal zum "Voie Verte" ausgebaut, was unsere Karte noch nicht zeigt. So geht es verhältnismäßig schnell nach Digoin. Der einzige Nachteil ist, dass man den Windungen des Kanals folgen muss. Dafür gibt es keine Buckel, sondern nur Schleusen oder Brücken.
In Digoin endet der Canal Lateral de la Loire in einer Pont-Canal über die Loire. Hier muss man etwas mehr Zeit mitbringen, um das Bauwerk bewundern zu können! Zum Lateral Loire stieß kurz vorher noch der Canal de Roanne dazu. Ab Digoin wird die Wasserstraße dann zum Canal du Centre. Ihm werden wir bis zum Ende in Chalon-sur-Saône weiter folgen. Doch zuerst einmal muss man in Digoin das Museum zur Pont-Canal und zum Canal anschauen. Auch ein kurzer Abstecher in das alte Digoin mit der Kirche ist empfehlenswert.
Von Digoin bis nach Paray-le-Monial geht es auf dem ausgebauten Treidelpfad. Auch hier lohnt sich unbedingt ein Abstecher: Zum einen zur Basilika mit Jardin (angemeldet für das Weltkulturerbe), zum anderen zum Hotel de Ville. Im gegenüberliegenden Turm zum Rathaus, früher wohl auch mal eine Kirche, finden heute z.B. Kunstausstellungen statt. Wir haben heute eine mit Arbeiten aus Stein gesehen, die mosaikmäßig zusammengefügt wurden.
Danach heißt es Straße fahren bis Montceau oder die burgundischen Hügel erfahren. Wir sind "faul" und haben uns für die Straße entschieden, denn die verläuft auf Höhe und entlang des Kanals. Montceau empfängt uns nach 79 km mit großen Industriebrachen am Stadtrand, Überbleibsel des stillgelegten Bergbaus und der Kohleweiterverarbeitung. Kaum sind wir angekommen, wird die Wettervorhersage wahr, es beginnt leicht zu regnen. Der Stadtrundgang fällt also erst einmal ins Wasser.
Dabei hatte der Tag sonnig begonnen. Zeitweise war es in der Sonne bis 30 Grad warm, was aber durch den leichten Wind nicht störend war.
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77. Tag: Montceau-les-Mines nach Chalon-sur-Saône (5. August 2012)
Sonnenschein und Wolken haben uns heute auf dem Weg von Montceau nach Chalon-sur-Saône begleitet, das wir nach 70 km erreicht haben.
Auch heute war der Canal du Centre der "rote Faden", mal direkt am Ufer (Voie Verte) oder auf der parallel verlaufenden D974. Nur in Montchanin, dem Scheitelpunkt des Canals, mussten wir den Canal verlassen und in die burgundische Hügellandschaft hinein. Wir haben uns gefreut bald wieder am Canal zu sein!
Von St-Leger bis nach Chalons bleibt man direkt am Canal, was sehr entspannend ist. In Chalons vermisst man dann schmerzlich die weitere Beschilderung in das Stadtzentrum hinein oder die direkte Weiterfahrt auf dem Eurovelo 6 nach Dole. Auch wenn Chalon keine Großstadt ist, wäre die Beschilderung sehr hilfreich.
Bis das Gewitter und der sich anschließende Landregen kam, ist uns zum Sightseeing nicht allzu viel Zeit geblieben. Einen kleinen Teil der Altstadt haben wir gesehen. Was wir gesehen haben, hat uns gut gefallen. War eher ein Schnupperprogramm zum Wiederkommen!
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78. Tag: Chalon-sur-Saône nach Chamblanc/Seurre (6. August 2012)
Schade, dass es in Chalon gestern Abend und auch heute Nacht so kräftig geregnet hat. Wir hätten gern noch mehr gesehen, müssen also wiederkommen. Hinsichtlich der Wege an der Saône sind wir auch etwas skeptisch, die in den Karten aufgeführten nicht asphaltierten Wege sind nach den vielen Regenstunden eher durchgeweicht. Wir weichen also bis nach Gergy auf die Straße aus. Von dort bis Verdun begleiten wir auf einem Uferweg die Saône. Von Verdun bis Seurre ist mal der Doubs, mal die Saône und zwischendrin auch die Straße (D 154). Unser Ziel, ein Chambre d'Hotes in Chamblanc, haben wir nach 54 km erreicht.
Das Wetter konnte sich zuerst nicht so recht entscheiden. Der Morgen hat auf jeden Fall kühl begonnen. Erst ab dem frühen Nachmittag wurde der Sonnenschein-Anteil größer. Und damit wurde es auch wieder richtig warm.
Mittags haben wir "gesündigt": Vorspeise, Hauptgericht, Käseplatte, Nachtisch und Kaffee! Neben uns an den Tischen Fernfahrer und Handwerker. Toll hat es geschmeckt. Wenn man dadurch nicht so müde geworden wäre, hätte man ordentlich in die Pedale treten müssen, um der Kalorien Herr/Dame zu werden.
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79. Tag: Chamblanc nach Dole (7. August 2012)
Heute sind wir nach Dole gefahren, am Ziel zeigte der Tacho 48 km an. Es war gemütlich am Saône, Doubs und dem Canal Rhône au Rhin. Die Saône haben wir kurz nach St-Symphorien-sur-Saône verlassen. Übrig bleiben der Doubs und der Canal. In Dole muss man schon genauer hinsehen, an welchem Ufer man gerade steht. Der Canal ist etwa 240 km lang und wurde zwischen 1780 und 1830 gebaut. In Montreux-Vieux ist die Wasserscheide, bis dahin sind 170 Höhenmeter von der Saône-Seite aus zu überwinden und 110 Meter von der Rhein-Seite. Wir haben heute nur die Boote der Freizeitkapitäne gesehen, größere Schiffe lassen die Schleusen auch nicht zu.
Die Stadt Dole liegt am Hang und unsere Unterkunft natürlich "oben", denn wir kommen auf Fluss-Niveau an. Es gibt kleine verwinkelte Gassen und Häuser aus dem 16. – 18. Jahrhundert. Für das Auge passt das alles zusammen, es ist schön anzusehen. Oben thront die Stiftskirche Notre Dame aus dem 16. Jahrhundert, wobei der Turm mit seinen 75 Metern noch alles weit überragt. Die Orgel soll Weltgeltung haben, obwohl sie schon seit dem 18. Jahrhundert unverändert ihre Dienste tut. Wir haben sie gesehen, aber (leider) nicht gehört.
Gern hab ich heute an die Heimat gedacht. Eine ehemalige enge Mitarbeiterin feiert heute ihren Geburtstag. Ich konnte nur aus der Ferne gratulieren, aber deswegen nicht weniger herzlich. Und ihre Freude über den Anruf hat auch mich sehr erfreut.
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80. Tag: Dole nach Besançon (8. August 2012)
"In 80 Tagen um die Welt", so heißt der Titel eines Buches von Jules Verne (Nantes). Auch wir sind nun 80 Tage unterwegs, haben vergleichsweise aber nur einen ganz kleinen Teil dieser Welt bereist. Das allerdings nicht als Fiktion auf ganz vielen Seiten, sondern sehr real mit eigener Kraft.
Auch heute gab es einen netten Anlass in Frankfurt anzurufen. Eine liebe Kollegin hat heute Geburtstag. Auch wenn wir schon wieder ein Stück näher an Frankfurt heran gekommen sind, sind wir noch in weiter Ferne. Aber das Telefonat war nah und herzlich.
Heute ging es gemütlich von Dole nach Besançon. Mal am Doubs, mal am Kanal, aber immer am gleichen Wasser. Zwischen Orchamps und Ranchot sind wir die D673 gefahren. Die meisten Orte haben wir nur gestreift. Insofern kann der Bericht kurz ausfallen. Wären da nicht die Kanaltunnel, also Tunnel, in denen der Kanal weitergeführt wird. Malpass am Canal du Midi war ein solcher. Hier am Doubs bzw. am Canal du Rhône au Rhin gibt es zwei kurz hintereinander. Der erste bei Thoraise, der uns besondere Mühe machte. Wir mussten über den Berg "kraxeln", während für den Kanal ein 185 Meter langer Tunnel gegraben wurde. Der zweite Tunnel ist dann in Besançon. Hier wird der Kanal mit dem Radweg unter der Zitadelle hindurch geführt. Der Tunnel ist 388 Meter lang, gebaut wurde er von 1878 – 1882. Es kann immer nur ein Schiff passieren.
Besançon überrascht. Der Stadtkern, vom Doubs umflossen, ist mindestens eine Reise wert. So jedenfalls unser erster Eindruck nach einem kurzen Stadtbummel. Da ist man schon so oft an Besançon auf der Autobahn vorbei gefahren ... !
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81. Tag: Besançon (9. August 2012)
"Besançon ist eine Reise wert", habe ich gestern geschrieben. "Mindestens eine", möchte ich heute hinzufügen.
Es war ein kurzweiliger Tag, der von der Sonne ohne Unterbrechung begleitet wurde. Warm war es entsprechend, so um die 27 Grad.
Wir waren im Musée du Temps. Dort gab es nicht nur Uhren und Uhrwerke zu bewundern, was naheliegend ist. Auch die Entwicklung von Besançon über die Zeit, seine Geschichte, war ein Thema.
Wer es eher literarisch mag: Victor Hugo wurde hier 1802 geboren. Das Geburtshaus in der Nähe der Kathedrale kann besichtigt werden.
Mit der Geschichte von Besançon untrennbar verbunden ist sicher die Zitadelle oberhalb von Besançon. Sie wird als eine der Vauban-Festungsanlagen als Weltkulturerbe geführt. Der Baumeister lebte im 17. Jahrhundert. Mit der Buslinie 17 kann man bequem die Zitadelle erreichen. Durch die vielen unterschiedlichen Angebote innerhalb der Festung wird viel für Familien mit Kindern geboten. Neben den Festungsanlagen gibt es z.B. einen Zoo. Oder ein Aquarium, oder ein Terrarium, ... Oder zur Zeit die Ausstellungen zu Marionetten oder zur Figur des Kasperle (wie er bei uns genannt wird). Der Festungsbrunnen ist über 130 Meter tief. Die Seilwinde wurde durch Menschen in einem Laufrad, ähnlich einem Hamsterrad, betrieben.
Inhaltlich stark abweichend zu diesen Angeboten und Museen ist das Museum zur Resistance, was trotzdem nicht versäumt werden sollte. Es zeigt mit Bildern und Dokumenten den Aufstieg Hitlers, die Machtübernahme, SA-Entmachtung, Krieg, das besetzte und unbesetzte Frankreich, Judenverfolgung und -vernichtung, Widerstand in Frankreich, Europa und Deutschland, die Befreiung und das Kriegsende u.a. mit dem Nürnberger Tribunal. Das Gesehene wühlt schon auf. Soll es auch! Vielleicht wird so eine Wiederholung unmöglich.
Wieder unten in der Stadt angekommen, bringt uns das Musée des Baux Arts auf andere Gedanken. Ein kleiner Teil ist der Archäologie gewidmet, der größere Teil der darstellenden Kunst vom 15. bis 20. Jahrhundert. Vieles auch aus der Region.
Nah am Museum verläuft die Großbaustelle von Besançon. Man will auch hier in Zukunft Straßenbahnen fahren lassen. Ein Stückchen der Trasse im Rohbau kann man am Museum sehen. Eine Brücke über den Doubs musste auch schon weichen.
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82. Tag: Besancon nach Hyevre-Paroisse (10. August 2012)
Insbesondere heute auf der Fahrt bis nach Hyevre merkt man deutlich, dass man in einem Tal ist. Es wird enger. Neben Doubs und Kanal ist die Bahn unterzubringen und eine Bundesstraße und am anderen Ufer nochmals eine Straße. Auf kurzen Abschnitten verläuft der Eurovelo 6 deshalb auf der normalen Straße, allerdings werden alle auf die besondere Lage, das Nebeneinander, hingewiesen und auch erinnert.
Links und rechts sind Felsen zu sehen. Das mag jetzt alles nicht besonders hoch sein, die Karte spricht von 500 bis 600 Metern, aber wenn man unten am Fluß oder am Kanal ist, dann kommen einem die Felsen schon sehr mächtig vor. Wenn sich das Tal dann mal öffnet, verleitet der Ausblick zum Träumen und lässt die Gedanken fliegen. Wäre man jetzt allein, würde man wohl Musik dazu hören. Melodisch müsste sie sein, kein Rock, eher Katie Melua.
Das Wetter hat es wieder gut mit uns gemeint. Den ganzen Tag Sonnenschein und Temperaturen bis zu 30 Grad, gefühlt dank Gegenwind so um die 26 Grad.
Zum Ort Hyevre lässt sich nur sagen, dass er über ein Hotel verfügt und etwa auf der Hälfte der Strecke von Besançon nach Montbeliard liegt. Unser nächstes Tagesziel.
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83. Tag: Hyevre-Paroisse nach Montbeliard (11. August 2012)
Gleich zu Beginn unserer heutigen Tagesetappe mussten wir in die höheren Uferregionen hinauf um Clerval herum. Danach war dann der morgendliche Kreislauf so richtig in Schwung.
Bis nach Montbéliard sind wir am Kanal oder dem Doubs geradelt, manchmal auf einem schmalen Streifen zwischen beiden. Eidechsen-Wetter war. Auch die Eidechsen schätzen das warme Sonnenwetter, insbesondere den warmen Asphalt. Bis 30 Grad im Schatten soll es gehabt haben. Durch den kräftigen Wind aus östlichen Richtungen haben wir das so während der Fahrt nicht gemerkt, erst später dann beim Stadtbummel.
Kurz vor Montbéliard bin ich in einer Unterführung mit dem Rad gestürzt, weggerutscht beim Bremsen im feinen Schotter. Außer ein paar Kratzern ist nichts passiert. Gut, dass ich den Helm getragen habe. Er war zwischen Mauer und Kopf, hat aber nur einen Kratzer. Die Kamera ist auch im hohen Bogen geflogen, aber auch ihr scheint nichts passiert zu sein. Auch das Rad scheint es unbeschadet überstanden zu haben. Also, der Schreck war größer als alles andere.
Das Office du Tourisme ist am Kanal und damit am Eurovelo 6 gut platziert. So bekommt man schnell mit einem Stadtplan die Orientierung und findet schnell zum Hotel. Die Altstadt ist überschaubar und wird vom Schloss der Würtemberger überragt. Ganz nah sind ein weiteres Office du Tourisme und der Bahnhof. Montbéliard ist natürlich viel mehr: Da gibt es eine Universität. Und es gibt ein Peugeot-Werk, das auch über ein Museum verfügt. Und ein Wissenschaftszentrum und ... Jedenfalls viel mehr, als wir in den wenigen Stunden sehen können.
Links: Wikipedia (Canal du Centre) // Wikipedia (Rhein-Rhône-Kanal) // a ttle="Link zur Wikipedia: Montbéliard"""""Wikipedia (Montbéliard) // a ttle="Link zur Stadt Montbéliard"""""Montbéliard // a ttle="Link zum Tourismus von Montbéliard"""""Tourismus Montbéliard // a ttle="Link zum Frankreich-Tourismus: Montbéliard"""""Frankreich-Tourismus (Montbéliard)
84. Tag: Montbeliard nach Mulhouse (12. August 2012)
Von Montbeliard nach Mulhouse führt der Weg einzig am Kanal entlang. In Montbeliard hält man ab dem Bahnhof auf das Peugeotwerk zu, überquert Eisenbahn, Fluss und Kanal und folgt der Radweg-Ausschilderung nach Belfort. Mulhouse oder sogar Basel werden erst sehr viel später angezeigt. In Höhe von Montreux-Vieux ist die Wasserscheide des Kanals. Bis Betzwiller kommt es deshalb auf kurzer Strecke zu einer langgezogenen Schleusentreppe mit mehr als 12 Schleusen. Für die Boote eine langwierige Angelegenheit. Wir als Radfahrer können es zum Teil von Schleuse zu Schleuse "rollen lassen"!
In Mulhouse, das wir nach 59 km erreichen, verlassen wir am Hafen den Kanal. In der Nähe ist das Textilmuseum. Es ist schon späterer Nachmittag und morgen, am Montag, sind die Museen üblicherweise geschlossen. Also gehen wir zuerst ins Museum, das Hotel muss warten. Ein großer Teil der Ausstellung widmet sich dem Stoffdruck, vom Handdruck bis zur industriellen Drucktechnik. Schön anzusehen sind die vielen "Stoff-Muster".
Es ist Sonntag. Auch im alten Stadtkern von Mulhouse ist wenig Betrieb. Trotzdem ist der erste Eindruck nur positiv.
Der Eurovelo 6 hat sein Versprechen gehalten: Eine abwechslungsreiche Route entlang von Flüssen und Kanälen, darunter als wichtigster Fluss die Loire. Viele Wegabschnitte sind neueren Datums. Die Beschilderung ist weitgehend gut und meistens an den richtigen Stellen. Der sechsstellige Kartensatz von St-Nazaire bis Mulhouse reicht deshalb zur Not aus! Es gibt aber auch Führer mit Detailkarten, die zeigen dann auch die Sehenswürdigkeiten "am Wegesrand". Das Internet als Medium für die Informationen zu nutzen, ist zwar toll, setzt aber entsprechende, bezahlbare Verbindungen voraus. Da steckt Europa noch in den Kinderschuhen. Das gute alte Papier macht also noch viel Sinn.
Mulhouse ist ein richtiger und würdiger Abschluss unserer Tour. Wir haben den "Kreis" geschafft. Dazu waren wir 84 Tage oder genau 12 Wochen seit dem 21. Mai unterwegs. Nicht jeden Tag sind wir geradelt, aber zum Schluss sind es in Summe doch ca. 3.200 km geworden.
Das ist in etwa die Hälfte dessen, was wir uns ursprünglich (mit Spanien und Portugal) vorgenommen hatten, aber dann doch witterungsbedingt aufgeschoben haben. Wir sind trotzdem froh und zufrieden. Wir haben viel gesehen und nette Leute getroffen. Und immer gespürt, dass zu Hause an uns gedacht wird.
Frankreich hat viel zum Thema Radfahren gemacht. Viele Kilometer Radwege sind innerorts, aber auch außerorts entstanden. In den Städten gibt es für Radfahrer kaum Einschränkungen bei der Routenführung. Z.B. ist das Fahren gegen die Einbahnrichtung fast normal, zumindest in den größeren Städten. In denen wird dafür geworben auf`s Rad umzusteigen; helfen sollen dafür Fahrradverleihsysteme ähnlich zu unserem "Call-a-bike"-System. Im Unterschied zu uns, bieten die Städte aber jeweils eigene, d.h. unterschiedliche Systeme an. Wir hatten trotzdem den Eindruck, dass die Räder gemietet wurden. Überhaupt hat das Radfahren in Frankreich zugenommen. Vorbei sind die Zeiten, wo man sich nur mit einem Rennrad auf die Straße traute. Jetzt sieht man sogar ganze Familien, die mit dem Fahrrad urlaubshalber unterwegs sind. Und in Städten sind viele RadfahrerInnen unterwegs zur Arbeit, zum Einkaufen, .... Das klassische Rennrad wird damit immer mehr zum reinen Sportgerät.
Auf unserer Tour hat alles gut geklappt, die Technik hat weitgehend durchgehalten und die Schrammen und Kratzer sind schon fast verheilt. Uns geht es gut.
Trotzdem ist ein wenig Vorfreude da: Auf das eigene Bett oder den Eintopf oder ein Mettbrötchen oder ...
Und da wären dann noch die vielen Fotos.
Und unsere Fahrräder können jetzt auch ein wenig Pflege vertragen.
Und ich freue mich auf meine KollegInnen, die Nachbarschaft und den Fahrradclub! Der neue Lebensabschnitt kann beginnen; ich bin gespannt, was er bringen wird.
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